Haus ohne Ruhe (DSE)
(This Restless House)
Eine Trilogie nach der Orestie von Aischylos • Deutschsprachige Erstaufführung von Zinnie Harris
Die Frauen, ihre Rache und ihr gemeinsames Trauma stehen im Zentrum von Zinnie Harris’ groß angelegter Überschreibung der Orestie des Aischylos, an deren Anfang die Ermordung eines Kindes steht. Der erste Teil, »Agamemnons Rückkehr«, rückt Klytaimnestra in den Fokus. Die Jahre seit der Opferung ihrer Tochter Iphigenie verbringt sie halb betrunken auf nächtelangen, verzweifelten Partys – um dann, als Agamemnon aus dem Krieg heimkehrt, glasklar und fokussiert seinen Tod zu orchestrieren. Nur ein Detail entgleitet ihr: Elektra, die jüngere Tochter, wird Zeugin des Mords an ihrem Vater. Sie – und nicht, wie bei Aischylos, ihr Bruder Orest – wird im zweiten Teil, »Orests Fluch«, nach langem Widerstand zur Mörderin ihrer Mutter. Der dritte Teil, »Elektra und ihr Schatten«, schlägt den Bogen in die Gegenwart, als die von Furien gejagte Elektra in einer Klinik auf eine junge Psychiaterin trifft – und Schuld, Vergeltung und Erlösung mit archaischer Wucht die sorgfältig gebauten Konstrukte der Aufgeklärtheit zum Einsturz bringen.
Zinnie Harris holt die archaische Geschichte mit Macht in die Gegenwart und zeigt das Morden, das bei Aischylos backstage begangen wird, schonungslos auf der Bühne. Dabei schlägt sie einen atemberaubenden Bogen vom Mythos über die Trilogie des Aischylos zum Heute, wo die Themen Rache, Recht, Gerechtigkeit und Vergeltung immer noch unerlöst unsere Gegenwart bestimmen.
Eigenproduktion des Stadttheaters Ingolstadt zum Auftakt der 39. Bayerischen Theatertage! In diesem Rahmen findet am Samstag, 01. Juni, im Anschluss an die Vorstellung ein Publikumsgespräch statt, moderiert von Knut Weber.
mit: Enrico Spohn (Wächter), Teresa Trauth (Klytaimnestra), Ricarda Seifried (Ianthe), Sarah Schulze-Tenberge (Elektra), Peter Rahmani (Bote), Richard Putzinger (Agamemnon, Geist Agamemnon), Amélie Hug (Iphigenie), Matthias Zajgier (Aigisthos), Sebastian Kreutz (Metzger), Renate Knollmann (Celia), Ralf Lichtenberg (Arzt), Marc Simon Delfs (Orest), Sarah Horak (Audrey), Matthias Gärtner (Jordan), Manuela Brugger (Megan), Olaf Danner (Chor), Philip Lemke (Chor), Jan Gebauer (Chor), Ulrich Kielhorn (Chor), Péter Polgár (Chor), Ralf Lichtenberg (Chor)
- Inszenierung:
- Jochen Schölch
- Bühnenbild:
- Fabian Lüdicke
- Kostümbild:
- Andrea Fisser
- Choreografie:
- David Williams
- Musik und Geräusche:
- Malte Preuss
- Sprechchorleitung:
- Alexander Weise
- Dramaturgie:
- Clara Bender, Knut Weber
- Regieassistenz:
- Veronika Jocher, Despina Rhaue
- Bühnenbildassistenz:
- Manuela Weilguni
- Kostümbildassistenz:
- Sandra Barranca, Lorena Seibold
- Inspizienz:
- Annette Reisser
- Soufflage:
- Constance Chabot-Jahn, Maren Molter
- Theatervermittlung:
- Bernadette Wildegger
Premiere am
Großes Haus