Theaterstücke und Lesungen, Stadtraumbespielungen und öffentliche Diskussionsrunden, musikalische Knaller und Workshops oder Kostümverkauf mit Kinderschminken. Nach knapp drei Wochen voller künstlerischer Intensität sind am Stadttheater Ingolstadt die Bayerischen Theatertage am vergangenen Sonntag mit einem grandiosen Abschlusskonzert von Tatort-Schauspieler Miroslav Nemec und seiner Band Asphyxia zu Ende gegangen. »Best of Bayern«: Insgesamt 25 Produktionen aus dem ganzen Freistaat waren zur 39. Ausgabe des Theaterfestivals angereist, um ihr kreatives Können an den verschiedenen Ingolstädter Spielstätten zu zeigen.
Rund um die eingeladenen Gastspiele war ein bunter Reigen an abwechslungsreichen Programmpunkten für Jung und Alt geboten. Dabei gab es auch so manche Besonderheiten und Innovationen zu sehen – wie etwa die Deutsche Erstaufführung von Zinnie Harris‘ Orestie-Überschreibung »Haus ohne Ruhe«, die Uraufführungen bzw. Premieren »Volksstück 2.0« der Theaterakademie August Everding und der Universität der Künste Berlin und der Puccini-Abend »Von Träumen und von Chimären« oder das polnische Gastspiel »Skizzen von Beckett« des Opolski Teatr Lalki i Aktora.
Sehr gut besucht waren durchweg die Late Night im Theaterzelt sowie das weitere Zeltprogramm, aber auch die Kunst vor Ort in den mobilen Produktionen »Frischer Wind im Viertel«, die verschiedenen Auftritte des SETanztheaters aus Nürnberg, der Kostümverkauf mit den Stelzern aus Landsberg, die Eröffnungsfeier oder die Preisverleihung am Finaltag.
Im Großen Haus konnte das Stadttheater während der Festivalzeit insgesamt 6.391 Besucher*innen begrüßen, die Vorstellung von »Faust01 - Fragmente23« auf der Hinterbühne des Großen Hauses erlebten 102 Gäste, zum »Volksstück 2.0« ins Foyer kamen 236 Zuschauer*innen. Im Kleinen Haus betrug die Anzahl des Publikums 1.126, in der Werkstatt des Jungen Theaters waren es 768 Personen. Im Studio im Herzogskasten wurden 322 Besucher*innen gezählt, Puccini im Festsaal erlebten 122 Interessierte. Bei der großen Abschluss-Sause mit Miroslav Nemec und Band im Turm Baur waren 555 Zuhörer*innen zugegen. Durch diese Ermittlung ergibt sich eine Gesamt-Besucherzahl von 9.622 Personen - wenn man die Vorstellungen ohne Tickets (Theaterzelt, Kunst vor Ort, Eröffnung, Preisverleihung) hier noch mit einrechnet, dürfte die 10.000-Marke sicherlich geknackt sein. Den Hochrechnungen des Stadttheaters zufolge ist in der Summe aller Veranstaltungen von rund 15.000 Besucher*innen auszugehen, was einer Auslastung von 84 % entspricht.
Zum Abschluss der Bayerischen Theatertage vergab die 22-köpfige Publikumsjury zum ersten Mal den Ingolstädter Publikumspreis für die beste künstlerische Gesamtleistung aus den eingeladenen Produktionen. Dabei fiel die Wahl auf die Inszenierung »Bromance« vom Theater Schloss Maßbach. Die überreichte Skulptur der Schriftstellerin Marieluise Fleißer wurde von Künstler Marko Sepl kreiert, der aus Kroatien stammt und seit 2010 in Ingolstadt lebt und arbeitet. Regisseurin Katya Ladynskaya und zwei der Schauspieler, Jonas Stüdemann und Sam Gerst, freuten sich riesig über den von der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt gestifteten, mit 3.000 € dotierten Preis.
Bei der Durchführung der Bayerischen Theatertage war das ganze Haus des Stadttheaters, also rund 200 Mitarbeiter*innen, eingebunden. Eine Herausforderung, die sämtliche Gewerke und Abteilungen durch enormen Einsatz und viel Engagement meisterten.
Wir danken der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt für die finanzielle Förderung als Titelsponsor sowie Bayern 2 und Schanzer.TV, die die 39. Bayerischen Theatertage als Medienpartner unterstützt haben.