Faust01 - Fragmente23
kleines theater – Kammerspiele Landshut
frei nach Johann Wolfgang von Goethe
Im Anschluss an die Vorstellung findet im Mittelfoyer ein Publikumsgespräch mit dem Produktionsteam statt, moderiert von Manfred Jahnke (Theaterwissenschaftler und -kritiker). Dieses Angebot können Sie im Rahmen Ihres Besuchs gerne kostenfrei nutzen!
Gefühl ist alles... Wort ist Schall und Rauch... Wahrheit oder Irrtum?
»Faust01 - Fragmente23« ist ein fragmentarisch poetischer Theaterabend. Faust in Zeiten von KI ist eine Studie über unser Menschsein. Der Homo sapiens steht auf dem Prüfstand. »Es irrt der Mensch, solange er strebt...« Ist es der Antrieb nach Erkenntnis und Wahrheit oder die Befriedigung durch Rausch, Sinnesfreude und Liebe, die uns zu Menschen macht? An den Anfang seines »Faust I« setzt Goethe eine Experimentanordnung: Es werden zwei Wetten geschlossen, aus denen sich eine Parabel über die Dynamik zwischen Gut und Böse entwickelt. »Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft...« Mephisto wettet mit dem Herrn, Faust auf seine dunkle Seite zu ziehen und von seinem Streben nach Wahrheit abzubringen. Die Wette gilt.
Der Philosoph und Wissenschaftler Faust steckt in der Krise. Er zweifelt daran, dass Studium und Bildung zu tiefer Erfüllung führen und wendet sich der Magie zu. Seine magische Kunst öffnet den Weg zum Jenseitigen im Diesseits und Mephisto kann sich zeigen. Er verspricht Faust, Lebenslust in sein karges Leben zu bringen. Im Gegenzug bekommt er Fausts Seele nach dessen Tod. Die zweite Wette gilt, denn Faust will endlich den Augenblick erleben, in dem er sagen kann: „Verweile doch, du bist so schön!“ Das Drama nimmt seinen Lauf.
»Faust01 - Fragmente23«: unterhaltsam, spielerisch, romantisch, poetisch, sinnlich, voller Tragik und Komik. Ein Roadmovie. Unterwegs auf der Suche nach der begehrten ewigen Jugend, ein Experiment, eine radikale Sinnsuche.
Wer gewinnt? Wer verliert? Lassen Sie sich überraschen!
Faust: Andreas Sigrist
Mephisto: Johannes Meier
Herrn/Valentin: Stefan Lehnen
Hexe: Katja Amberger
Margarete: Nicola Trub
Wagner: Rudi Knauss
Regie: Sven Grunert
Regieassistenz: Lea Sprenger
Dramaturgie: Lea Sprenger
Philosophische Beratung: Dr. Konstanze Caysa
Bühne: Helmut Stürmer
Kostüme: Irina Kollek
Maske: Sandra Brunner
Requisite: Jasmin Gran
Technik/Licht: Michele Lupi, Christian Schiener, Uli Gutmann
Ton/Kamera/Video: Leander Griwodz, Erika Höcht, David Schreck
Christoph Leibold: »Sven Grunerts gar nicht mal so freie ›Faust‹-Bearbeitung hat rein gar nichts Bruchstückhaftes, Fragmentarisches. Eher ist ein Klassiker-Kondensat zu erleben, in dem Fausts Studierzimmer zum künstlerischen Versuchslabor wird, in dem der Titelheld wie unter einem Brennglas in seiner ganzen Ambivalenz sichtbar wird.«
»Sven Grunert zeigt mit ›Faust01 – Fragmente23‹ im Kleinen Theater in Landshut eine eigenwillige, stimmige Inszenierung von Goethes Klassiker (…). Zu erleben ist eine hochkonzentrierte Ensembleleistung (…). Video und Co. sind im ›Faust‹ gerade kein Selbstzweck, vielmehr das Mittel der Wahl, um nicht nur feine Übergänge zu schaffen, sondern zudem Sequenzen von besonderer Poesie. (…) Das ist: großes Theater.«
»Spannend, überaus sinnlich, voller Überraschungen präsentiert Intendant Sven Grunert eine ganz neue Faust-Interpretation, ein Spiel über den Homo sapiens, der eben gar kein Wissender ist, sondern ein von Sinneslüsten Getriebener.«