Un Amor oder Die Erfindung meiner Mutter
Tafelhalle Nürnberg
Performance von PLAN MEE/ Eva Borrmann mit Texten von Urs Humpenöder
Ich bringe meine Mutter zur Welt. So beginnt die Erzählung der Choreografin und Tänzerin Eva Borrmann, die sich in einer Solo Performance dem Bild der Mutter nähert. Sie rekonstruiert dabei prägende tänzerische Erlebnisse mit der eigenen Mutter, die sich jahrelang dem Flamenco hingab. So ist die Zeichnung der anmutenden Flamencotänzerin in Borrmanns Darbietung allgegenwärtig und formt zugleich ein Frauenbild, das nach seiner gegenwärtigen Position sucht. »Retrospektiv empfinde ich meine Mutter und den Flamenco als stark prägend – ein leidenschaftliches, starkes und lautes Frauenbild eröffnet sich mir. Nur wohin ist dieses starke und inspirierende Bild über die Jahre verschwunden?«
Eva Borrmanns performative Erzählung ist dabei schonungslos und schwankt zwischen sehnsüchtigen Hinwendungen zur Vergangenheit und glasklaren Beobachtungen katastrophaler Familienereignisse. In sechzig Minuten wird ein vergangenes Wochenende im Familienkreis konstruiert, das bis heute nachhallt. Reflexionen, tänzerische Ekstase und Fantasie werden zu einer brennenden Liebeserklärung an die eigene Biografie - ein Kampf zwischen Nostalgie und Gegenwart.
In dieser Performance verschmelzen Tanz und Text miteinander und bilden einen genreübergreifenden Theaterabend.
Konzept, Choreografie, Performance: Eva Borrmann
Text, Dramaturgie: Urs Humpenöder
Bühne, Kostüm: Daina Kasperowitsch
Musik: Wolfgang Eckert
Dramaturgie: André Studt
Licht: Sasa Batnozic
Outside Eye: Hannes Köpke
Produktionsmanagement: Julia Opitz
Creative Producer: Dirk Förster
Assistenz: Lina Hartmann
Andrea Erl: »Eine einfühlsame Annäherung an das Bild der eigenen Mutter, die immer pendelt zwischen wehmütigen Rückblicken und glasklaren Beobachtungen. In dieser Performance verschmelzen Tanz und Text zu einem genreübergreifenden Theaterabend.«
»Eine ziemlich ins Herz gehende, tatsächlich hervorragend kitschige, weil gefühlvolle und gefühlevozierende Performance. Beim Verlassen des Saals bekommt jede*r Zuschauer*in noch ein Heft überreicht: darin die gesammelten Texte des Abends von Urs Humpenöder mit der kurz angeschnitteten Geschichte des Bruders. Die Soloperformance von Eva Borrmann ist eine Hommage an ihre Mutter, die Beziehung zwischen ihnen beiden, an die Frau generell - und an die Liebe zum Tanz.«