Slippery Slope - Almost a Musical
Metropoltheater München
von Yael Ronen und Shlomi Shaban • mit Musik von Shlomi Shaban, Yaniv Fridel und Ofer Shabi • zusätzliche Texte von Itai Reicher und Riah Knight • Deutsch von Irina Szodruch
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit dem Produktionsteam statt, moderiert von Christoph Leibold (Bayern 2 und Fachjury). Sie können dazu gerne ins Foyer kommen!
Ein berühmter Musiker versucht sich nach einem Cancel-Culture-Skandal an einem Comeback, als er erkennt, dass seine von ihm einst protegierte, junge Ex-Geliebte ihn in Sachen Musikkarriere und Ruhm längstens überholt hat. Diese, gerade noch aufgehender Weltstar am Popmusik-Himmel mit 90 Millionen TikTok-Followern, klagt ihn öffentlich der Ausnutzung und Manipulation an und sieht sich plötzlich selbst einem Social-Media-Shitstorm von Bedrohungen und Beschuldigungen ungeahnten Ausmaßes ausgeliefert.
Eine Journalistin möchte einer jungen Pornodarstellerin helfen, gerät dabei aber unerwartet selbst unter die Räder, und eine kompromisslose Chefredakteurin kann am Ende nur noch versuchen, ihre eigene Haut zu retten.
In einer Zeit, in der Hilfsbereitschaft schnell als Grenzüberschreitung gilt, vor Humor gewarnt und Ironie bitte nicht ohne Disclaimer oder zumindest relativierendes Emoji verwendet werden soll, canceln Yael Ronen und Shlomi Shaban in einem spielerisch und musikalisch fulminanten Reigen, in dem alle Personen miteinander verwoben sind, eine Figur nach der anderen weg und handeln so rasant wie erfrischend ungeniert sämtliche Themen ab, die unsere momentane Debattenkultur prägen: Rassismus, Sexismus, Machtmissbrauch, #MeToo, Feminismus, Social Media-Wahn, kulturelle Aneignung, Cancel Culture, Political (In)Correctness.
Wer in »Slippery Slope« wen benutzt und aus welchem Motiv heraus und wem hier was zu Recht oder zu Unrecht passiert, wird dabei genauso lustvoll zur Diskussion gestellt wie die Frage, wohin das Pendel der Wokeness zukünftig schwingen wird.
Mit: René Dumont, Stephanie Marin, Ina Meling, Philipp Moschitz, Judith Toth
Regie: Philipp Moschitz
Bühne: Thomas Flach
Kostüme: Cornelia Petz
Choreographie: Katja Wachter
Musikalische Einstudierung/Korrepetition: Alan Sokol
Licht: Hans-Peter Boden
Ton: Martin Hermann
Maske: Katinka Wischnewski
Regieassistenz: Victoria Angerer/Resi Fata
Regiehospitanz: Marie König
In deutscher Sprache, Songtitel auf Englisch
Christoph Leibold: »Im Auge des Shitstorms: ein gefallener Popstar, der zum MeToo-Fall geworden ist. Den Empörungsmechanismen des Social-Media-Zeitalters setzt Yael Ronen Entertainment entgegen. Bei Philipp Moschitz ist ihr Stück damit in besten Regiehänden. Seine Inszenierung punktet mit mal subtiler, mal schriller Komik, tollen Tanzeinlagen und einem begeisternden Ensemble.«
»Philipp Moschitz, der dem Theater seit Studienzeiten eng verbunden ist, wirft sich und sein musikalisch wie spielerisch starkes Ensemble mit Verve in diesen Text. (…) So erwischt es früher oder später jede*n in diesem sich schnell drehenden Karussell der Shitstorms.«
»Alle, die hier auf der Bühne stehen, sind fabelhaft. Ina Meling als investigative Journalistin und Judith Toth als deren Chefin sind wahre Song-Ikonen, Stephanie Marin hat genau die irrlichternde Jugend, die ihre Sky braucht, und Moschitz selbst spielt alle Figuren, die es hier sonst noch gibt, überkandidelt, punktgenau.«