Draußen vor der Tür
Theater Regensburg
Heimkehrerdrama von Wolfgang Borchert
Ein Mann kehrt zurück, nach tausend Nächten draußen in der Kälte, in der Fremde. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Im Krieg hat er alles verloren: Eltern, Hoffnung, Würde, Menschlichkeit. Nicht einmal sein Vorname ist ihm geblieben. Er heißt nur noch Unteroffizier Beckmann. Brauchen kann ihn keiner mehr und selbst der Fluss will ihn nicht haben. So wandert Beckmann durch seine einstige Heimat, auf der Suche nach jemandem, dem er die Verantwortung für all jene, die unter seinem Kommando gestorben sind, zurückgeben kann. Doch niemand will sie haben, diese Verantwortung. Verfolgt von Albträumen bleibt Beckmann draußen, vor der Tür, ein Grenzgänger zwischen Leben und Tod, Vergangenheit und Gegenwart.
Wolfgang Borchert zeichnet das Porträt einer ganzen Generation von Männern, die als Menschen gingen und als Täter wiederkamen. Beckmann ist einer von ihnen und dabei eine weit über die geschichtliche Verortung hinausweisende Figur. Er scheitert, von der Welt vollkommen entfremdet, an der zerstörerischen Macht des Krieges.
Trigger-Hinweis: Die Inszenierung setzt sich auf sprachlicher und darstellerischer Ebene mit Kriegserfahrungen und Suizid auseinander.
Beckmann, einer von denen: Thomas Mehlhorn, Guido Wachter
Der andere, den jeder kennt / Der Beerdigungsunternehmer: Paul Wiesmann
Der alte Mann, an den keiner mehr glaubt / Ein Kabarettdirektor: Paul Wenning
Die Elbe / Ein Oberst, der sehr lustig ist / Ein Straßenfeger: Gerhard Hermann
Ein Mädchen / Die Tochter: Natascha Weigang
Frau Kramer / Die Frau des Oberst: Katharina Solzbacher
Inszenierung: Antje Thoms
Ausstattung: Ute Radler
Licht: David Herzog
Sounddesign: Stefan Leibold
Dramaturgie: Anna Lieselotte Gerhards
Regieassistenz und Abendspielplanung: Sandra Zehnter
Friederike Engel: »Es gibt Menschen, die stehen draußen – ohne Chance auf Integration. Kriegsheimkehrer, aber auch viele andere. Mit großer schauspielerischer Intensität zeigt die Inszenierung von Schauspieldirektorin Antje Thoms in klaren Bildern, wie boshaft eine Gesellschaft ist, der solche Schicksale gleichgültig sind. Ein Stück, das jedes Theater spielen und jedes Publikum sehen wollen sollte!«
»Die emotionale und psychische Wucht von Borcherts hellsichtigem Stück (...) kommt beim doppelten Beckmann, aber auch in den anderen Figuren voll zum Ausdruck.«